Schiff ahoi in Regensburger Bodenreinigungszentrum: 1.650 t Boden in neun Stunden verladen
- Bauer Resources hat kürzlich im Bodenreinigungszentrum den Umschlag von Bodenmaterial auf Wasserwege durchgeführt.
- Verladene Menge entspricht der Ladung von rund 63 LKWs.
- Weniger CO2 und weniger Verkehr auf der Straße – der Transport per Binnenschiff bietet mehrere Vorteile.
Regensburg – Klack! Der stählerne Greifer des Hafenkrans senkt sich durch das geöffnete Hallendach, schnappt sich ca. 5 t Boden und hebt ihn mühelos in die Höhe. Mit einem kontrollierten Schwenk wird die Ladung auf dem wartenden Schiff entleert. Dann kehrt der Greifer in seine Ausgangsposition zurück. Dieser Vorgang wiederholt sich immer wieder, bis das Schiff vollständig beladen ist. Schauplatz der Aktion: das Regensburger Bodenreinigungszentrum der BAUER Resources GmbH. Dort, mitten im bayernhafen Regensburg, ging kürzlich eine Schiffsverladung in Zusammenarbeit mit Rhenus erfolgreich über die Bühne – ein weiterer Schritt mit vielen Vorteilen und Herausforderungen.
Abrakadabra, Dach auf!
Insgesamt wurden 1.650 t Boden aus verschiedenen bayerischen Baumaßnahmen auf ein Binnenschiff umgeschlagen. Was zunächst nach einem komplexen Prozess klingt, gestaltete sich dank des verschiebbaren Daches auf der Hafenbeckenseite der Anlage erstaunlich unkompliziert. „Diese spezielle Funktionsweise ermöglicht den direkten Umschlag des Bodens auf das Schiff“, erklärt Helen Wagner, Leiterin des Bodenreinigungszentrums der BAUER Resources GmbH, und ergänzt: „Dennoch nahm die Verladung etwa neun Stunden in Anspruch.“ Und wohin wird der Boden nun gebracht? Zu einer Entsorgungsstelle außerhalb Bayerns. Aufgrund der begrenzten Entsorgungskapazitäten für bestimmte Abfallarten wird für manche Belastungsklassen auf Deponievolumen außerhalb des Bundeslandes zurückgegriffen.
Mehr Entlastung, weniger CO2
Im bayernhafen Regensburg demonstriert Bauer Resources, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort, sondern gelebte Praxis ist. Denn der Transport von Boden per Schiff bietet gegenüber dem Straßenverkehr klare Vorteile: Der Umschlag auf Wasserwege entlastet Straßen und Autobahnen erheblich, verringert Staus und minimiert die Abnutzung der Verkehrswege. Aus klimaschutztechnischer Sicht ist der Pluspunkt noch größer: Im Vergleich zu einem Vierzigtonner verbraucht ein Binnenschiff etwa ein Drittel weniger Energie. Das reduziert den Ausstoß von Treibhausgasen deutlich und senkt die Luftverschmutzung spürbar.
Der Aufwand lohnt sich
Um mineralische Abfälle auf das Schiff verladen zu dürfen, ist eine Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz erforderlich. „Schon bei der Planung und Genehmigung haben wir uns bewusst für einen Standort mit Hafenanschluss entschieden, da Flexibilität bei Transportvorgängen immer wichtiger wird“, betont Helen Wagner. Auch wenn die Schiffsverladung einige Herausforderungen mit sich bringt – etwa die Koordination der Reederei, die Planung von Lade- und Löschzeiten sowie die Bestellung der Hafenlogistik und der Einsatz von zusätzlichem Personal – zahlt sich der Aufwand aus.
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