Hochwasserschutz: Bauer am Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens beteiligt

Feldolling – Zum Schutz der Anlieger im unteren Mangfalltal vor Überschwemmungen wird in der Gemeinde Feldkirchen-Westerham im Landkreis Rosenheim ein Hochwasserrückhal-tebecken mit einem Fassungsvermögen von insgesamt ca. 6,6 Mio. m³ (4,6 Mio. m³ sowie 2 Mio. m³ in den Unterwasserbecken der Stadtwerke München) gebaut. Die BAUER Spezialtiefbau GmbH und deren Arge-Partner Josef Rädlinger Bauunternehmen GmbH wurden vom Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim, mit einer Reihe von Bauarbeiten beauftragt.

Bei dem Projekt „Hochwasserrückhaltebecken Feldolling, BA8-11“ handelt es sich aktuell um eine der größten Maßnahmen in der bayerischen Wasserwirtschaft. Hierfür wird Bauer Spezialtiefbau die Abdichtung des Absperrdammes als Teil des künftigen Hochwasserrückhaltebeckens sowie verschiedene Massivbauwerke zu dessen Betrieb errichten. Die Arbeiten seitens Bauer umfassen die Errichtung einer Mixed-in-Place-Wand (MIP) mit über 21.000 m² als Untergrund- und Innendichtung des Absperrdammes. „Die Errichtung einer MIP-Wand als Untergrundabdichtung war ein Vorschlag von uns, denn in der Ausschrei-bung war ursprünglich eine Schlitzwand hierfür vorgesehen“, erklärt Projektleiter Daniel Junger. „Dadurch können wir nicht nur kostengünstiger, sondern vor allem auch nachhaltiger arbeiten.“

Die Baugrube für das Überleitungsbauwerk in die Unterwasserbecken der Leitzachwerke wird als überschnittene Pfahlwand mit ca. 1.700 m² im Doppelkopfsystem- und Schneckenortbetonverfahren hergestellt. Auch wird eine statische Schlitzwand als gegreiferte Einpha-sendichtwand bis in eine Tiefe von 36 m errichtet, wovon die oberen 10 m bewehrt sind. Von den insgesamt ca. 7.200 m² Schlitzwand werden ca. 800 m² in einem Sonderverfahren „Low-Head-Schlitzdichtwand“ unter einer Stromleitung hergestellt. Außerdem entstehen verschiedene Spundwand-Bauwerke und Bauer führt HDI-Arbeiten zur Abdichtung des Dammes im Bereich eines Bestandsrohres aus.

„Die Arbeiten erfolgen unter sehr strengen Anforderungen an die Produktqualität, da die Sicherheit und Funktionstüchtigkeit des Hochwasserrückhaltebeckens von äußerst hoher Bedeutung sind“, so Daniel Junger. Aber auch die engen Platzverhältnisse bei der Herstellung der Schlitzwand, um unter anderem den natürlichen Pflanzen- und Baumbestand zu erhalten, seien eine Herausforderung. Zum Einsatz kommt eine RTG RG 27, außerdem zur Herstellung der überschnittenen Pfahlwand eine BAUER BG 39 und zur Errichtung der Schlitzwand ein MC 64 Seilbagger mit einem K810 II Seilgreifer.

Zudem werden die speziell für den Spezialtiefbau entwickelten Software-Produkte der field-data.io GmbH aus München bei diesem Projekt eingesetzt. Mit den Applikationen ist es unter anderem möglich, Planungsdaten digital an die Bohrgeräte zu senden, Bauprozesse direkt im Baufeld via Tablet aufzuzeichnen sowie automatisierte Bohrpfahldokumentationen zu erstellen. „Wir freuen uns sehr, die BAUER Spezialtiefbau GmbH bei diesem Projekt im Bereich Digitalisierung unterstützen zu können. Unser Ziel ist es, ein einheitliches Datenmanagement im Spezialtiefbau zu etablieren sowie Arbeitsabläufe und Dokumentationen zu vereinfachen“, so Jochen Maurer, Geschäftsführer der fielddata.io GmbH.

Die Arbeiten haben im Februar 2021 begonnen und werden bis ins Jahr 2023 hinein andauern. 
 

Downloads

Ihr Ansprechpartner

Martina Krammer
Marketing & Communications Manager

Fachpresse Spezialtiefbau