Effizientes und nachhaltiges Bauen: Bauer Spezialtiefbau verbessert Baugrund für die Schleuse Hessigheim
- Einsatz modernster Sonic-Drilling-Verfahren und präziser Maschinen für 330 Bohrungen
- Voraussichtlich 8.000.000 l Mörtel bis Projektende verpresst
- Durchgängige 3D-Modelle, Echtzeit-Monitoringsysteme und das BAUERdigital Portal sichern Planung, Kontrolle und Anpassung
- Enge Zusammenarbeit der Spezialisten, innovative Arbeitsmodelle und die erfolgreiche Einbindung der Anwohner
Hessigheim – Technische Höchstleistungen, digitale Präzision und eine herausragende Teamarbeit – all das kommt an der Schleuse Hessigheim zusammen. Hier wird aktuell auf einer Fläche von ca. 1.900 m² der Baugrund verbessert. Das Wasserstraßen-Neubauamt (WNA) Heidelberg hat eine Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus der BAUER Spezialtiefbau GmbH und der BTR Bohrtechnik Roßwag GmbH & Co. KG, mit den hierfür notwendigen Arbeiten beauftragt. Diese laufen seit Oktober 2023 und werden voraussichtlich im Februar 2026 abgeschlossen. Im Zentrum des Projekts stehen modernste Verfahren und Maschinentechnik, um den Baugrund der Schleuse fit für die Zukunft zu machen. Und natürlich jede Menge Know-how.
330 Bohrungen, 8.000.000 l Mörtel
Der Bauablauf gliedert sich in fünf Phasen: Zunächst wurden Messstellen errichtet und geophysikalische Untersuchungen durchgeführt, um die Ausgangslage zu dokumentieren und die Planung abzusichern. In Phase zwei geht es an die Kernaufgabe: Das Bohrteam führt insgesamt 330 Bohrungen bis in 33 m Tiefe mit dem Sonic-Drilling-Verfahren aus. Dabei kommt ein Spezialbohrgerät mit 3D-GNMSS-Messung der BTR zum Einsatz, um die Verpressgestänge präzise zu positionieren. Anschließend übernehmen die Experten von Bauer Spezialtiefbau die Verdichtungsinjektionen mit der speziell konfigurierten KLEMM KR 806-2DB. Insgesamt werden voraussichtlich rund 8.000.000 l eigens entwickelter Mörtel in gestörte Bodenschichten eingebracht – und das nach einem exakten Stufenverfahren. Allein hierfür sind 20 Monate vorgesehen. In Phase drei erfolgen erneut geophysikalische Untersuchungen und Seilkernbohrungen. Phase vier umfasst Nachvergütungen mit Zementinjektionen, um verbleibende Lücken zu füllen.
Die Herausforderungen sind groß: Instabiler Baugrund verhindert senkrechte Arbeiten. Die Bohrungen müssen schräg von einem nur 3 m breiten Radweg aus durchgeführt werden. Zusätzlich holte Oberbauleiter Wolfgang Benz die Zustimmung der Anwohner an, deren Gärten für 2,5 Jahre nutzen zu dürfen. Die Flächen wurden sorgfältig vorbereitet, mit Betonplatten versehen und für eine kontrollierte Wasserführung ausgestattet.
Durch und durch digital
Digitale Präzision ist das A und O bei diesem Projekt: Eine durchgängige digitale Dokumentation und ein 3D-Modell des Baufelds stehen dem Bauherrn jederzeit zur Verfügung. Ein tachymetrisches Monitoringsystem überwacht die Baustelle rund um die Uhr und meldet Lageveränderungen in Echtzeit. Bereits in der Planungsphase nutzten die Experten von Bauer Building-Information-Modelling-Technologien (BIM), um Bohrungen und Injektionsmaßnahmen millimetergenau zu planen. „Dank eines digitalen Bodenschicht- und Geotomographiemodells konnten wir die Bodenstruktur präzise analysieren“, erklärt Wolfgang Benz.
Herzstück ist das BAUERdigital Portal, das als zentraler Zugang für die digitalen Anwendungen fungiert. Hier können Kunden, Gutachter und Bauausführende den Fortschritt einsehen, Verpressarbeiten überwachen und Maßnahmen bewerten. Das 3D-Modell, ein digitaler Zwilling, bildet neben Geometrien auch Injektionsvolumina und -drücke ab. Sensordaten der Injektionsgeräte werden erfasst, gespeichert und in das Modell integriert, wodurch jede Maßnahme präzise dokumentiert wird. „Mit diesen digitalen Lösungen machen wir den Bauprozess transparenter und schaffen eine Grundlage für zukünftige Projekte,“ betont Marcus Daubner, Leiter Digitalisierung bei Bauer Spezialtiefbau. „Dieses Projekt zeigt, wie innovative Technologien nachhaltiges und effizientes Bauen ermöglichen.“
Teamwork macht’s möglich
Schon vor dem offiziellen Baustart begann für Bauer die spannende Phase der Planung und Vorbereitung. Auf Basis der Planungsgrundlagen vom Bauherrn wurde das detaillierte 3D-Modell der Baustelle erstellt. Auf der Baustelle steuern die Spezialisten die Anlagen präzise, prüfen Mörtelchargen im Labor und starten neue Verpressstellen. Die größte Herausforderung: Das Injektionsmaterial millimetergenau einzubringen, ohne historische Strukturen zu gefährden. Die Vielfalt des Projekts zeigt sich auch in den verschiedenen Abteilungen, die Hand in Hand arbeiten – von der Mörtelentwicklung bis zur Maschinenwartung, um das Projekt effizient umzusetzen. Bauer-Projektleiter Andreas Twrznik stolz: „Gemeinsam formen wir ein starkes Team, das jede Herausforderung meistert.“
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