BAUER AG verzeichnet nach neun Monaten hohen Auftragsbestand aber schwächeres operatives Ergebnis

  • Gesamtkonzernleistung gegenüber Vorjahreszeitraum um 13,7 % von 1.149,6 Mio. EUR auf 1.306,9 Mio. EUR erhöht
  • EBIT im Vorjahresvergleich von 24,1 Mio. EUR auf 19,5 Mio. EUR gesunken
  • Auftragsbestand um 22,9 % von 1.270,9 Mio. EUR auf 1.561,4 Mio. EUR deutlich angestiegen
  • Außerordentlichen Hauptversammlung mit Vorschlag zur Beschlussfassung
    einer regulären Kapitalerhöhung am 18. November 2022
     

Schrobenhausen – Die Gesamtkonzernleistung der BAUER Gruppe hat sich zum Ende des dritten Quartals 2022 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 13,7 % von 1.149,6 Mio. EUR auf 1.306,9 Mio. EUR erhöht. Dies war vor allem auf das Segment Maschinen zurückzuführen. Das EBIT lag mit 19,5 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 24,1 Mio. EUR. Darin enthalten ist ein negativer Ergebnisbeitrag in Höhe von 11,3 Mio. EUR aufgrund von vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen im Segment Bau und Maschinen von in Russland ansässigen Gesellschaften. Dies war aufgrund der zunehmenden Verschärfung der Sanktionen der Europäischen Union und der hieraus folgenden Kundenzurückhaltung notwendig geworden.

Das Ergebnis nach Steuern des Konzerns verbesserte sich deutlich auf 15,9 Mio. EUR (Vorjahr: -5,9 Mio. EUR). Dies lag zum einen an der spürbaren Steigerung im Segment Maschinen, zum anderen hat sich das Finanzergebnis des Konzerns erheblich erhöht. Dabei hatten Zinssicherungsgeschäfte einen deutlich positiven Einfluss, da diese entsprechend der Entwicklung der Marktzinsen in der Bilanz zu bewerten und im Vergleich zum Jahresende 2021 sehr deutlich angestiegen sind, woraus sich nach dem dritten Quartal ein erheblicher positiver Effekt auf das Nachsteuerergebnis in Höhe von 26,3 Mio. EUR ergab (Vorjahreszeitraum: positiver Effekt von 1,9 Mio. EUR).

Der Auftragsbestand im Konzern ist durch einen guten Auftragseingang gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 22,9 % von 1.270,9 Mio. EUR auf 1.561,4 Mio. EUR angestiegen und liegt damit nochmals über dem zum Ende des ersten Halbjahres ausgewiesenen Rekordwert von 1.508,4 Mio. EUR. Dabei konnten die Auftragsbestände in allen drei Segmenten erheblich gesteigert werden. Der Auftragseingang erhöhte sich dabei um 19,5 % von 1.258,0 Mio. EUR auf 1.503,9 Mio. EUR.

„Das Geschäft verlief in den einzelnen Segmenten sehr unterschiedlich“, so der Vorstandsvorsitzende der BAUER AG Michael Stomberg. „Während sich im Segment Maschinen der positive Trend hinsichtlich Leistung, Ergebnis und Auftragseingang auch im dritten Quartal fortsetzte, lag im Segment Bau die Ergebnisentwicklung deutlich unter den Erwartungen. Wir wollen daher unsere Restrukturierungsmaßnahmen in diesem Segment nochmal intensivieren.“

 

Geschäftssegmente

Mit seinen drei Segmenten Bau, Maschinen und Resources und einem breit diversifizierten Geschäftsmodell adressiert Bauer globale Megatrends wie etwa die rasant fortschreitende Urbanisierung, den Infrastrukturausbau, die Wassergewinnung und -aufbereitung oder auch das zunehmende Umweltbewusstsein weltweit.

Die Gesamtkonzernleistung im Segment Bau lag mit 565,7 Mio. EUR um 9,3 % deutlich über dem Vorjahreswert von 517,6 Mio. EUR. Das EBIT lag gegenüber der Vorjahresperiode von -1,8 Mio. EUR mit -13,4 Mio. EUR deutlich im negativen Bereich.

Insgesamt verzeichnete das Segment Bau im Jahr 2022 eine schwierige Geschäftsentwicklung. Die Leistungssteigerung lag zwar im Rahmen der Planungen, jedoch blieben die Ergebnisse deutlich hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt war die operative Entwicklung in den meisten Märkten eher verhalten. Dazu belasteten insbesondere die Tochterfirmen in Kanada, Katar, Malaysia und USA das Ergebnis durch eine deutliche Unterauslastung bzw. eine schwache operative Entwicklung.

Aufgrund dieser Entwicklungen wird stringent und nochmals intensiver an der Optimierung der internationalen Aufstellung und der Ertragssteigerung gearbeitet.

Der Auftragsbestand ist im Segment Bau um 18,6 % von 799,2 Mio. EUR im Vorjahr auf 948,1 Mio. EUR deutlich angestiegen. Der Zuwachs ist vor allem auf neue Projekte in Europa, dem Nahen Osten und Asien zurückzuführen. Der Auftragseingang lag mit 668,3 Mio. EUR deutlich über dem Vorjahreswert von 595,5 Mio. EUR.

 

Das Segment Maschinen verzeichnete bislang einen positiven Geschäftsverlauf im Jahr 2022 und konnte den im vierten Quartal 2021 begonnenen positiven Trend hinsichtlich Leistung, Ergebnis und Auftragseingängen unverändert fortsetzen. Die Gesamtkonzernleistung erhöhte sich nach neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 18,8 % von 485,2 Mio. EUR auf 576,2 Mio. EUR. Das EBIT ist gegenüber dem Vorjahr von 17,8 Mio. EUR auf 30,8 Mio. EUR erheblich angestiegen.

Insgesamt zeigten sich die Absatzmärkte in Summe sehr stabil. Eine Ausnahme bildete nach wie vor China, dort lagen die Absatzzahlen bislang auf sehr niedrigem Niveau.

Der Auftragsbestand ist um 79,6 % von 139,4 Mio. EUR im Vorjahr auf 250,5 Mio. EUR sehr deutlich angestiegen. Der Auftragseingang lag mit 648,9 Mio. EUR um 28,3 % über dem Vorjahreswert von 505,7 Mio. EUR.

 

Im Segment Resources lag die Gesamtkonzernleistung nach den ersten neuen Monaten mit 222,2 Mio. EUR um 6,7 % über dem Vorjahr von 208,2 Mio. EUR. Das EBIT ist von 8,1 Mio. EUR auf 4,8 Mio. EUR gesunken.

Das Segment Resources liegt nach neun Monaten hinter den Erwartungen zurück. Beeinflusst wird die Ergebnisentwicklung vor allem durch den Bereich Bohrdienstleistungen, wo zwei größere Projekte aufgrund fehlender Fördermittel in das nächste Jahr verschoben wurden. Darüber hinaus wurde die lokale Präsenz in Südafrika aufgegeben, wo sich die Marktchancen deutlich eingetrübt haben. In den weiteren Geschäftsbereichen Brunnenbau, Umwelttechnik, Pflanzenkläranlagen, Bergbau und Sanierung zeigt sich eine gute Entwicklung mit teilweise sehr guten Ergebnissen.

Der Auftragsbestand ist nach neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 % von 332,3 Mio. EUR auf 362,9 Mio. EUR angestiegen, was im Wesentlichen auf den Bereich Bergbau zurückzuführen war. Der Auftragseingang ist dabei um 11,8 % von 218,1 Mio. EUR auf 243,9 Mio. EUR gestiegen.

 

Kapitalerhöhung

Um die Eigenkapitalbasis weiter zu stärken, haben Vorstand und Aufsichtsrat am 10. Oktober 2022 beschlossen und per Ad-hoc Meldung veröffentlicht, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen und dieser eine reguläre Kapitalerhöhung zur Beschlussfassung vorzuschlagen. Diese soll am 18. November 2022 stattfinden.

Christopher Wolf
Leiter Group Communications & Marketing

Investor Relations