Vom Homeoffice direkt ins Klassenzimmer
Schrobenhausen – Eine Unterrichtsstunde der etwas anderen Art erlebten am 10. März die Schüler des Berufsvorbereitungsjahres im Fachbereich Kfz-Technik der Regens Wagner-Berufsschule in Schrobenhausen. Christoph Soier und Christian Saumer, beide in der BAUER Maschinen GmbH im Bereich Parts & Services tätig, gaben den 12 Schülern einen anschaulichen Einblick in die Praxis des Spezialtiefbaus – und das nicht etwa vom Lehrerpult aus, sondern virtuell über Microsoft Teams. „Per Video-Konferenz eine Unterrichtsstunde von zu Hause aus zu halten war auch für uns eine echte Premiere“, berichtet Vertriebler Christoph Soier. Im Februar war er von Klassenlehrer Andreas Müller, mit dem er seit Jugendtagen befreundet ist, gefragt worden, ob ein solch virtueller Austausch möglich wäre. „In Zeiten wie diesen ist es nicht einfach, mit Firmen in direkten Kontakt zu treten, um jungen Menschen einen Einblick in die Berufspraxis zu ermöglichen. Daher freut es uns natürlich umso mehr, wenn so eine Veranstaltung zustande kommt“, so der Sonderpädagoge. Und dank der sehr guten technischen Ausstattung im Klassenzimmer stand dem Ganzen nichts mehr im Wege.
Im Vorfeld hatten sich die beiden Bauer-Mitarbeiter eine ganze Menge Gedanken gemacht, denn wie erklärt man jemandem, der bislang so gar nichts mit Spezialtiefbau zu tun hat, warum man beispielsweise Pfähle in den Boden bohren muss, damit ein Gebäude sicher steht? Die Lösung: ein Lego-Turm, ein Sandberg und vier große Nägel, die als Pfähle dienen. Sie veranschaulichten im Modellmaßstab, weshalb eine Pfahlgründung so imposante Wolkenkratzer wie den Burj Khalifa in Dubai oder den Jeddah Tower überhaupt erst ermöglichen. Und auch wie aus einer ganzen Reihe von Pfählen eine durchgehende Pfahlwand hergestellt wird, mit der eine Baugrube sicher umschlossen werden kann, erfuhren die Berufsschüler.
Anschließend stellte Serviceberater und Geräteexperte Christian Saumer die Technik, die beim Bohren eines Pfahls zum Einsatz kommt, näher vor – angefangen von den Kraftzentren eines Bohrgeräts über die Hydraulik und das Kühlsystem bis hin zum Display in der Fahrerkabine. „Der Austausch mit jungen Menschen war für uns sehr interessant. Man hat anhand der Fragen gemerkt, dass die Berufsschüler voll dabei waren“, so Christian Saumer. „Wir haben uns sehr gefreut, die Firma vorstellen und einen kleinen Einblick in unser Geschäft geben zu dürfen – und vielleicht den einen oder anderen für Bauer begeistern zu können“, resümiert Christoph Soier. Auch Andreas Müller ist mehr als zufrieden: „Ursprünglich wollten wir mit dem virtuellen Format lediglich den Distanzunterricht aufpeppen. Dann haben wir uns trotz Präsenzunterricht dazu entschlossen, daran festzuhalten“, sagt der Sonderpädagoge. „Da alles so reibungslos geklappt hat und weil dieses zukunftsorientierte Format viele Chancen für alle Beteiligten bietet, würden wir es gerne auch nach Corona fortführen – technisch sind wir jedenfalls bestens dafür ausgerüstet.“ Die großen Gewinner waren aber letztendlich die beteiligten Schüler, die mit großen Augen und entsprechendem Interesse nicht nur neue Techniken und Handlungsfelder, sondern auch Distanzunterricht auf einer anderen Ebene erleben und mitgestalten konnten.
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